Zur See, von Dörte Hansen

„Zur See“ von Dörte Hansen ist ein Roman, der die Geschichte der Familie Sander erzählt, die seit Generationen auf einer fiktiven norddeutschen Insel lebt. Der Vater, ein ehemaliger Schiffskapitän, hat ein traumatisches Erlebnis auf See, das ihn zum Alkoholiker werden ließ. Auch seine Geschwister haben ihre eigenen Probleme. Die Familienmitglieder sind eng mit der Insel verbunden, aber sie leben nebeneinander her und reden wenig miteinander.

Dörte Hansen zeichnet ein realistisches und emotionales Bild der Inselbewohner und ihrer Beziehungen. Sie beschreibt die Auswirkungen des Tourismus auf die Insel, der die Lebensweise der Einheimischen verändert hat und ihnen das Gefühl gibt, ihre Heimat zu verlieren. Sie seziert die Ursachen und Auswirkungen dieser Entwicklung in ihrer präzisen und faszinierenden Sprache, die ohne Dialoge auskommt, aber dennoch voller bildhafter Formulierungen ist.

Das Buch hat mich tief bewegt. Es ist ein wunderbares und trauriges Buch, das die Schwermut und die unausgesprochene Angst der Sanders vor dem Anderen oder einem Neuanfang, weg von zu Hause, einfangt. Die Schicksalsergebenheit und der Pragmatismus der Inselbewohner sind beeindruckend. Es war nicht immer einfach, das Buch zu lesen, weil die Protagonisten mir sofort ans Herz gewachsen sind und ich Seite um Seite miterleben konnte, wie sie in ihrem Dasein gefangen sind. Trotzdem ist es ein absolutes Highlight für mich und ich kann es nur empfehlen.

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